Die Geschichte unseres Hauses - Auszüge aus der Dürrer Chronik (1925)
Das sehr alte baufällige Gasthaus war bis in die 1840er Jahre im Besitz der Familie Fehringer. Als Ignaz Fehringer starb, kauften Josef und Cäcilia Nefischer dieses baufällige Wirtshäusel. Die Küche war eine sogenannte schwarze Kuchl - mit offenem Herd - also kein Sparherd. Auch der Backofen (für die Bäckerei) war neben der Küche. Alles so beschränkt und klein, wie man sich das heute gar nicht denken kann. Beim Haustor ist man eine Stufe hinabgestiegen, um ins Gastzimmer zu gelangen. Weiter hinten war dann die Bäckerstube und gegenüber der Bäckerladen. Die beiden wirtschafteten sehr gut, und so gaben die Bauern dem Wirtshaus bald den Spitznamen "Geldfischer".
In den 1860er Jahren kaufte Nefischer auch den Garten (heutiger Gastgarten) dazu. Josef Nefischer war auch ein guter Bäcker und die Nefischer-Wecken sowie die vorzüglichen mürben Weinbeerkipferln waren weit und breit bekannt. Das waren gute Zeiten. Damals bekam man auch auf dem Lande ähnlich gute Kipferln wie in den städtischen Kaffeehäusern. Nefischer betrieb auch einen bedeutenden Weinhandel. Er fuhr alle Jahre in das Weinland, um selbst Wein zu kaufen.
Nachdem Josef Nefischer im 63. Lebensjahr gestorben war, führten die Tochter (Josefa) und ihre Mutter das Geschäft weiter. Nach Cäcilia Nefischers Tod übernahm dann der Sohn Karl das Wirtshaus. Er heiratete die Tochter des Julius Ott. Er riss das Haus vom Grunde auf weg und baute es wieder ganz neu auf. (Pläne aus dem Jahre 1895) Karl Nefischer starb 1902 und hinterließ drei Kinder.
Die Witwe heiratete danach den Steuerbeamten Domandl. Das Gasthaus mit der Bäckerei wurde einige Male verpachtet, bis es der Sohn Heinrich Nefischer, als er volljährig wurde, am 12.12.1913 übernahm. Er heiratete Maria, eine Tochter des Fleischhauers Reiter aus Seitenstetten. Das Geschäft ging gut. Auch ein ziemlich großer Kindersegen war ihm beschieden.
Geschichte ab 1951 aus meiner Sicht
Die jüngste Nefischer-Tochter, Leopoldine, heiratet 1951 den Weistracher Fleischergesellen Rudolf Ellinger. Am 14.10.1958 wird aus dem Nefischer Wirtshaus das Gasthaus Ellinger. Als jüngster Sohn der fünf Ellinger-Kinder übernehme ich das elterliche Gasthaus am 15. März 1986. In diesem Jahr heirate ich Andrea, geb. Schachermayer, aus Seitenstetten. Wir sind glückliche Eltern von drei Söhnen: Bernhard (1986), Christoph (1987) und Dominik (1991). Im September 1994 eröffnen wir das Pub Uhrwerk im ehemaligen Kuhstall. Seit 1986 bis heute investieren wir laufend zum Wohle unserer Gäste: Eingangs- und Parkplatzbereich, Fassadensanierung, Kinderspielplatz, Haustüre, neue WC-Anlagen, neue Heizung, Lüftungsanlage, neue Küche, neue Fenster, Vorhausgestaltung, Gartengestaltung, ...